»Europa ist ein Kranker, der seiner Unheilbarkeit und ewigen Verwandelung seines Leidens den höchsten Dank schuldig ist; diese beständigen neuen Lagen, diese ebenso beständigen neuen Gefahren, Schmerzen und Auskunftsmittel haben zuletzt eine intellectuale Reizbarkeit erzeugt, welche beinahe so viel, als Genie, und jedenfalls die Mutter alles Genie’s ist.« [1]
So hat ein eigenbrötlerischer Seelenforscher einst gesagt. Aber wie dem auch gewesen sein mag, so scheint es heute, daß der Kranke ein selbstmörderisches Fieber und einen häßlichen Ausschlag der Dummheit bekommen hat.
. . .
1. Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, 1. Buch, §.24, in Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe, Bd.3 (München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1999), S.398. (Wo Nietzsche Unrecht hatte, war er interessant, und da er oft Unrecht hatte, war er oft interessant.)